Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservate tauschen Managementerfahrungen im Einsatz von Natur- und Landschaftsführer*innen aus. Weiterbildungsangebote und technische Lösungen für Buchungssysteme sind einige der aktuellen Herausforderungen.

Frankenau/Berlin. Eine Fachtagung zum Thema „Natur- und Landschaftsführer*innen in den Nationalen Naturlandschaften“ führte 20 Vertreter*innen von Schutzgebietsverwaltungen aus neun Bundesländern vom 01.-03.04.2019 zusammen. Tagungsort war die Nationalparkstadt Frankenau in Hessen. Auf Einladung von EUROPARC Deutschland e. V., dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften, und der Nationalparkverwaltung Kellerwald-Edersee, analysierten die Teilnehmenden aus Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten ihre Erfahrungen aus verschiedenen Kooperationsmodellen mit Natur- und Landschaftsführer*innen. In den Schutzgebieten haben sich je nach Einzelfall sowohl der Einsatz von Gästeführer*innen auf ehrenamtlicher Basis, als auch die Zusammenarbeit mit Honorarkräften oder Selbstständigen etabliert.

Gruppe vor Baum
Als anregendes Beispiel für Führungen erlebten die Tagungsteilnehmer*innen einen Spaziergang mit dem Zertifizierten Naturpark- und Nationalpark-Führer Rainer Lange durch die Archeregion Kellerwald © Nationalpark Kellerwald-Edersee

Diskussionsergebnisse der Tagung waren einerseits die hohe Wertschätzung der Natur- und Landschaftsführer*innen, die die positive Außenwirkung der Schutzgebiete erheblich befördern. Andererseits führte der Fachaustausch zu vielfältigen Anregungen für die Teilnehmenden, um die Koordination der Natur- und Landschaftsführer*innen noch zu optimieren. Dies betrifft etwa die Gewinnung und Auswahl geeigneter Personen, ihre Aus- und Weiterbildung, Hospitationen zur Qualitätssicherung, die Ausstattung der Tourenleiter*innen sowie die Terminplanung und Buchungssysteme. Der Fachaustausch verdeutlichte, dass die Ausbildung von Natur- und Landschaftsführer*innen im Umfang von 70 Stunden nach der Lehrgangsordnung des „Bundesweiten Arbeitskreises der staatlich getragenen Bildungseinrichtungen im Natur- und Umweltschutz“ (BANU) unter den Teilnehmenden als bewährter Mindeststandard anerkannt ist. Im Naturpark Kellerwald-Edersee und im gleichnamigen Nationalpark sind ehrenamtliche Naturpark- und Nationalpark-Führer*innen seit 2005 im Einsatz. Über 60 nach dem BANU-Standard qualifizierte Personen unterstützen die Schutzgebietsverwaltungen indem sie Waldwanderungen leiten, Gäste in Infohäusern zu naturkundlichen und touristischen Angeboten beraten oder Infostände der Schutzgebiete auf regionalen Veranstaltungen betreuen.