„Ein Höhepunkt meines EFD-Einsatzes in Island war der Empfang der Britischen Botschaft. Ca. 30-40 Leute, angeführt vom britischen Botschafter und der isländischen Umweltministerin. Wir vier EFD-Volontäre haben die vielen hundert Freiwilligen vertreten, die über das Jahr nach Island kommen … Ganz schön wichtig (und etwas underdressed) kamen wir uns vor! Aber anscheinend haben wir einen guten Eindruck hinterlassen: Die Umweltministerin hat sich am Tag darauf persönlich bei unserem Chef für unser Erscheinen bedankt und unsere Motivation und unseren Einsatz gelobt. Herzlichen Dank! Ganz nach isländischer Art hat der Empfang übrigens im Haus des britischen Botschafters statt gefunden. Die anschließende Einladung des Umweltamtes in ein sehr gutes Fischrestaurant haben wir übrigens auch nicht ausgeschlagen…)
Im Anschluss an diesen offiziellen Tag konnten wir dann auch endlich wirklich losarbeiten: Schnee schippen am Myvatn, im Norden Islands. Einige der dort für Wanderer errichteten Boardwalks werden durch Schnee im Winter beschädigt, und um das Ausmaß festzustellen und entsprechend notwendige Maßnahmen festzulegen, mussten wir die Boardwalks ja erst mal finden! Also Spaten und Schaufel und ab in den Schnee. Es hat wirklich fünf Leute und den ganzen Tag gebraucht, bis wir die 50 m, 1-1,5 m tiefen Schnee freigegraben hatten. Nun ja, es gibt Schlimmeres: Blauester Himmel, schönste Sonne und kein Wind. T-Shirt und Sonnenbrille waren völlig ausreichend. Dass auch Sonnencreme notwendig gewesen wäre, habe ich dann erst am Abend festgestellt: Ich kann jetzt sagen, dass meine neue Sonnenbrille so perfekt passt, dass mein Gesicht sich gestochen scharf rot-weiß voneinander abgesetzt hat! Übernachtet haben wir direkt am See in einem winzig kleinen, Oma-ähnlichen Ranger-Haus, in dem wir ausgiebig die Stille auf dem Land genießen konnten. Oh, und bevor ich es vergesse, genießen konnten wir natürlich auch Islands tollste, natürliche, heiße Quelle, die nicht viel mehr als eine 1,5 m breite und 10m tiefe Felsspalte ist (Kletterweg!), an deren Grund ein halbwegs unterirdischer See (noch um einiges tiefer) mit gut 40°C Wassertemperatur anfängt… So lässt sich ein Arbeitstag durchaus ausklingen!
Nach zwei Tagen war unsere Arbeit dort auch schon erledigt und ich habe mich das erste mal von meiner EFD-Gruppe getrennt, da für mich eine Urlaubswoche anstand. Ganz schön seltsam, nachdem diese Leute gerade so etwas wie meine Familie darstellen…“

(Anna Lefering aus Deutschland, EFDlerin für sechs Monate in Island, The Environment Agency of Iceland)